Fällung der Maulbeerbäume auf dem Alten Friedhof in Jügesheim
Im Rahmen einer eingehenden Baumkontrolle, die ein beauftragtes Baumsachverständigenbüro im Januar 2013 durchführte, wurde die Stand- und Bruchsicherheit von 20 Maulbeerbäumen auf der Friedhofsfläche entlang der Friedhofsmauer vor dem Alten Friedhof in Jügesheim (Weiskircher Straße) untersucht.
Das Baumgutachten ergab, dass die Maulbeerbäume zum Teil sehr stark wackeln und unter massiver Stammfäulnis leiden, die durch eine Pilzerkrankung hervorgerufen wird und zum Absterben der Pflanzteile führt. Zwischenzeitlich waren die Bäume so stark geschädigt, dass die Standsicherheit der Maulbeerbäume nicht mehr gewährleistet werden kann. Mit Hinweis auf die Verkehrssicherungspflicht mussten die Maulbeerbäume gefällt werden. Die ersten sieben wurden im Sommer 2013, die restlichen 13 im Januar 2014 gefällt.
Aufgrund des geschichtlich bedeutsamen Hintergrundes der Maulbeerbäume, die für den Stadtteil Jügesheim einen prägenden Charakter haben, werden im Zuge der Neugestaltung der Friedhofsfläche vor dem Alten Friedhof in Jügesheim neue Maulbeerbäume zeitnah gepflanzt. Gemäß den Ausführungen des Heimat- und Geschichtsvereins Jügesheim dienten die Blätter der Maulbeerbäume, die an die Geschichte der Seidenraupenzucht in Jügesheim erinnern, der Seidenraupe als Futter. Aus den Fäden der Kokons wurde die Rohseide gewonnen. Die Schulkinder aus Jügesheim haben damals die Maulbeerblätter gesammelt und in eigens dazu hergestellten Kästen in ihren Klassenzimmern eine Seidenraupenzucht betrieben.